Free2Play ist ein doppeldeutiges Adjektiv. In der Regel bedeutet es: Du kannst kostenlos spielen, solltest für ein besseres Spielerlebnis aber bezahlen. Ist das die Zukunft? Und wie sehr kann man dieses Prinzip ausreizen?
F2P ist konsolenabhängig
Vorweg muss man festhalten, dass das F2P-Prinzip vor allem auf iOs- und Android-Geräten umgesetzt wird. Singleplayertitel verzichten fast vollständig darauf, aufwendig erstellte Titel ebenso. Ein Call of Duty-Mobile etwa funktioniert prima kostenlos auf dem Handy, und die Spieler geben gerne etwas Geld für neue Gimmicks wie Waffen oder Skins aus. Aber ein komplexes neues Spiel mit mehreren Jahren Entwicklungszeit wird wohl kaum kostenlos auf den Markt geworfen werden in der Hoffnung, dass Spieler für eine Inhaltserweiterung zahlen. Die Unsicherheit ist schlichtweg zu groß.
Nicht viele Menschen nutzen das Bezahlprinzip
Liest man die Kommentarspalten der F2P-Titel, wird beinahe immer erwähnt, ob das Spiel auch ohne zusätzliche Kosten benutzbar ist. Daraus kann man schließen, dass nicht viele Kunden auch die Bezahlfunktion verwenden. Vermutlich sind das diejenigen, die wirklich mit Leidenschaft spielen und dann auch viel Geld für ihren Lieblingstitel ausgeben.
F2P klingt ein bisschen nach Ramsch
Es gibt mittlerweile derart viele Apps und Spiele, die kostenfrei zu haben sind, dass sich hier eine Zwei-Klassen-Einteilung zeigt. Während teure Spiele Qualität versprechen, sind F2P-Titel oft verrufen, nur große Titel wie COD oder PUBG werden anstandslos heruntergeladen. Auch hat das Free-to-Play Prinzip einen etwas schlechten Ruf, weil es gerade für suchtgefährdete Menschen zur Kostenfalle werden könnte.
Werbung kann den Entwicklern helfen
Trotzdem kann ein F2P-Spiel einträglich sein, wenn der Publisher Werbung schaltet. Diese tut dem Spieler nicht weh und im besten Fall wird er damit sogar auf eine interessante Firma aufmerksam.
Trotzdem ein einträgliches Zukunftsmodell
Nichtsdestotrotz wird der Markt auch in Zukunft bereit sein, viele Spiele kostenlos zur Verfügung zu stellen. Das F2P-Modell ist profitabel, denn es funktioniert über Werbung und In-App-Käufe gleichermaßen. Kleine Spieleentwickler sichern sich so den Zugang zu dem Markt, der sonst von großen Publishern wie Ubisoft beherrscht wird.
Auf dem PC, dem Mac OS oder Systemen wie der Playstation wird aber vermutlich an dem klassischen Bezahlprinzip festgehalten werden. Hier ist die Fülle an professionellen Gratistiteln so hoch, dass sich der Download eines F2P-Titels nicht unbedingt lohnt. Daher wird das F2P-Prinzip zwar eine Verkaufsart bleiben, sich nicht aber durchsetzen können.