Netflix hat die Filmindustrie maßgeblich beeinflusst. Es sind weniger die großen Schauspieler und Regisseure, die nun das Sagen haben. Es sind eher die Themen und Trends, die analysiert und mit einem Schwall von Neuerscheinungen befriedigt werden. Ist das der Trend der Zukunft? Hat Netflix das Kino getötet, lange bevor Corona die Chance dazu hatte? Eins vorab: So schlimm ist es nicht. Aber trotzdem hat sich der Film verändert.
Digital geht alles besser
Auch ohne großes Filmstudio kann man heute einen Film machen. Über Kickstarter-Projekte und digitale Tricks wird sehr viel Geld gespart, und selbst führende Produzenten in Hollywood zeigen sich davon beeindruckt.
Schleichwerbung und Crowdfunding statt Kinoeinnahmen
Die Filme sind nun günstiger, werden schneller und direkt veröffentlicht, anstatt erst monatelang im Kino zu laufen. Auch BluRay oder DVD Releases sind seltener geworden und richten sich nicht mehr an die Normalverbraucher, sondern die leidenschaftlichen Fans. Die Filme selbst finanzieren sich durch Klicks auf Netflix, positive Reaktionen oder Schleichwerbung. Etwa der Film Iron Sky konnte komplett über die Fangemeinde finanziert werden – ein Novum in der Filmgeschichte.
Das Kino stirbt trotzdem nicht
Trotzdem hat etwa Martin Scorsese gezeigt, dass beide Wege vereinbar sind: Sein Werk Irish Men lief auf Netflix und in ausgewählten Arthouse-Kinos.